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Identität

Birdie und ich

29. März 2023

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter kommen die 12-jährige Jack und ihr 9-jähriger Bruder Birdie zunächst bei ihrem Onkel Carl unter, der ihnen jedoch ein wenig zu viele Freiheiten lässt. Die beiden werden deshalb von ihrem Onkel Patrick abgeholt, der leider zunächst sehr schroff und wortkarg  und ohnehin das komplette Gegenteil von Carl ist: Schluss mit Schule schwänzen und Fastfood, jetzt ist gesundes Essen und Disziplin angesagt. Und für Birdies Liebe zu glitzernder Kleidung, Nagellack und Lipgloss hat Onkel Patrick auch kein Verständnis, Birdie soll sich einfach “normal“ kleiden.

Jack schmiedet einen Plan, wie sie ein bisschen Alltagsmagie, an die ihre Mutter glaubte, in das neue Leben der Geschwister retten kann…

Birdie und ich ist eine wunderschöne und einfühlsame Geschichte über Trauer, Familie, Freundschaft, und den Mut, zu sich selbst zu stehen, spannend, unterhaltsam, ehrlich und berührend.

Die Charaktere sind außergewöhnlich, ich habe Jack und Birdie sehr gerne auf ihrem Weg begleitet!

Das Buch ist traurig und hoffnungsvoll zugleich und steckt voller Humor und Herz.

Unbedingte Leseempfehlung für J.M.M. Nuanez‘ Debütroman!!

Buchtipp von Jule Petri

Buch ab 11 Jahren

Nuanez: Birdie und ich – DTV – 15,00€ – ISBN: 978-3-423-64095-4

Fred und ich

09. März 2023

Ein Schritt, atmen. Zwei Schritte, atmen. Unter dem schweren Hammer bricht die dünne Eisschicht sofort. Selbst das Stechen des eiskalten Wassers in den Waden wirkt feierlich.
Der Junge, der hinter Anni am Ufer steht, scheint diese besondere Stimmung zu begreifen. Er ist das erste Mal an diesem Februarmorgen ruhig.
Nach den vielen Wochen des Trainierens unter dem kalten Duschwasser hat Anni es nun endlich getan: Eisbaden. Das soll die Abwehrkräfte stärken, sagt man.
Schon am nächsten Morgen sehen die beiden sich wieder. Unabgesprochen treffen sie sich zur gleichen Zeit wie am Morgen davor noch vor der ersten Schulstunde am See. Kurzerhand taucht Fred mit Anni zusammen in das eisige Wasser. Die beiden nähern sich an, behutsam, und Anni erfährt, dass Fred trans ist.
Von jetzt auf gleich muss sie sich mit einem ihr völlig unbekannten Thema befassen. Doch nach einer anfänglichen Recherche im Internet weiß sie, dass auch falsche Fragen Fred verletzen können.
Innerhalb einer kurzen Woche lernen Anni und Fred sich kennen und verstehen. Vor allem bei den morgendlichen Gesprächen am See, aber auch in der nach Sachertörtchen duftenden Bäckerei.
Viel zu schnell geht die Woche vorbei und Fred, der nur ein Praktikum in dem kleinen Dorf macht, muss wieder nach Berlin reisen.
Ein wundervoller, kurzer und erfrischender Roman mit authentischen Protagonist:innen, deren Beziehung auf eine warmherzige Weise dargestellt wird. Freds Konflikt mit sich selbst und mit Personen aus seiner Umgebung stehen nicht überspitzt im Raum, sondern fügen sich – auch durch Annis Umgang mit seinen Gefühlen und Unsicherheiten – ganz natürlich in die Geschichte ein. Ganz nebenbei lernen Lesende, auch durch Annis Unerfahrenheit, wie viel es einem Menschen bedeuten kann, so angenommen zu werden, wie man ist und wie man sein will. Und, dass die Liebe keine Grenzen kennt – ganz unabhängig vom Geschlecht.
Lena Hach gelingt es, in ihrem Roman Themen wie Freundschaft, Ängste, Identitätsfindung, Tod und die erste Liebe zu einer leicht zugänglichen Geschichte zu verbinden, die mit viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl geschrieben wurde und einen großen Nachhall hinterlässt.

Buchtipp von Fanny Berger

Buch ab 11 Jahren

Hach: Fred und ich – Beltz – 12,00€

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