Buchtipp
Pit und Pelle gehen einkaufen

Die beiden Brüder Pit und Pelle sind schon sooo groß, dass sie ein wenig im Haushalt mithelfen dürfen: Sie hängen Wäsche an die Leine oder räumen ihr Zimmer auf. Einmal haben sie sogar den Fußboden gewischt, allerdings statt mit Putzmittel mit Zitronensirup, weil dieser so gut gerochen hat. Dass der Boden danach geklebt hat, ist gar nicht so schlimm gewesen.
Papa hat heute vorgeschlagen, dass Pit und Pelle einkaufen dürfen. Denn vier wichtige Dinge fürs Abendessen müssen noch dringend gekauft werden. Und so drücken die Eltern den Kindern einen Einkaufzettel, Tüten und ein Portemonnaie in die Hand und lassen sie losmarschieren. Es ist auch nicht weit, gleich um die Ecke. Einkaufen ist natürlich sehr aufregend! Im ganzen Geschäft darf man sich benehmen wie ein Erwachsener und wenn man mal an ein Regal nicht herankommt, hilft einem die nette Kassiererin.
Doch als die beiden Brüder merken, dass das Lieblings-Schoko-Müsli auch noch gebraucht wird, ebenso das Puddingpulver und ihnen dann auch noch einfällt, dass Kekse und kleine Würstchen nicht verkehrt wären, nimmt das Debakel seinen Lauf.
Als die beiden aus dem Supermarkt treten, muss bereits auf dem Parkplatz eine Rast eingelegt werden, weil die Tüten so schwer sind. Schaffen die beiden es noch nach Hause?
Wunderschön illustriert von Susanne Göhlich!
Buchtipp von Fanny Berger
Bilderbuch ab 4 Jahren
Stefanie Schütz: Pit und Pelle gehen einkaufen
Peter Hammer Verlag – 978-3-7795-0631-7 – 15,00€
Herrn Specht geht's schlecht

Drama! Der Specht hat Kopfschmerzen und sitzt beim Arzt. Als dieser ihm untersagt, zu klopfen, bricht für den Specht eine Welt zusammen. Und zusätzlich, weil ihm auch noch immerzu schwindelig wird, soll er auch beim Fliegen eine Weile Pause machen. Der Specht ist verzweifelt: Zu was ist denn ein Specht gut, wenn er weder fliegen noch klopfen darf? Glücklicherweise trifft der kleine Specht auf einen neugierigen Maulwurf, der Profi in Sachen Buddeln, Graben und Schaufeln ist. Aber obwohl beide auf ihre eigene Weise Löcher erschaffen, kann der Maulwurf den Specht nicht völlig von der Erde und dunklen Gängen überzeugen. Erst als der Specht eine ganz andere Erfahrung mit einem Loch macht, findet er eine Lösung für sein Problem.
In unverwechselbarem, wunderschönem Stil wird die lustige Suche nach einem Ausweg für den kleinen Specht gesucht. Die Seiten des Bilderbuchs sind mit kleinen Details geschmückt und laden zum Entdecken ein.
Buchtipp von Fanny Berger
Bilderbuch ab 3 Jahren
Ragnar Aalbu: Herrn Specht geht’s schlecht
Kraus Verlag – 978-3-9823493-6-7 – 18,00€
Lisa mit einem Herz drum rum

Lisa weiß, dass sie anders ist. Anstatt für Jungs interessiert sie sich für Kaninchen und Zahlen. In der Schule spricht sie nicht, nur zu Not mit ihrer Zwillingsschwester Vera. Und Vera, die will nicht verstehen, dass Lisa es ausgerechnet mit den so einfachen Dingen so schwer haben kann. Ihre Mitschüler nennen sie schon den „stummen Diener“, benannt nach dem tragbaren Kleiderständer, der in ihrem Klassenzimmer steht. Und ausgerechnet dann müssen auch noch die beiden beliebtesten Mädchen der Klasse in dem Schulheft von Jonas eine peinliche Kritzelei finden: Lisas Namen, mit einem krakeligen Herz umrandet. Natürlich stürzen sich alle auf diese Neuigkeiten, denn dass Jonas, der Mädchenschwarm, gerade die stille und stumme Lisa so sehr zu mögen scheint, ist skandalös. Lisa, ohne Unterstützung von Vera oder anderen Kindern, sieht sich einer höhnischen und spottenden Gruppe gegenüber und vergräbt sich und ihre Gedanken in die Zahlen.
Einzig die Theorie des vor achthundert Jahren lebenden Wissenschaftlers und Mathematikers Leonardo Fibonacci halten sie über Wasser. Dieser hatte ebenfalls einen ganz besonderen Bezug zu Zahlen und Kaninchen, genau wie Lisa. Zusätzlich wird sie dann doch abgelenkt durch ihre Gedanken an Jonas. Denn aus welchem Grund sollte er ihren Namen mit Herz in seinem Heft stehen haben? Ausgerechnet Jonas, den Lisa schon seit Kindergartentagen kennt und der sie irgendwie zu verstehen scheint. Aber natürlich könnte dieses Herz auch Teil eines erneuten üblen Streichs sein, den die Klasse ihr spielt. Aber genau dies herauszufinden, ist leichter gesagt, als getan. Vor allem mit der Hilfe ihrer Eltern und ihres Kaninchens Hypatia – benannt nach einer in der Antike bekannten Mathematikerin und Philosophin – muss Lisa versuchen, über ihren eigenen Schatten zu springen und die Wahrheit zu erkunden.
Kjersti A. Skomsvold schreibt mit einer einzigartigen Erzählweise aus der Sicht eines ebenso einzigartigen jungen Mädchens. In Norwegen als eine der wichtigsten Gegenwartsautorinnen bekannt, schafft sie es auch in diesem Roman, Lisas Gefühle, Gedanken, Handlungen und Vorstellungen auf eine unglaublich einfühlsame und berührende Art zu beschreiben. Klare Leseempfehlung!
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 9 Jahren
Kjersti A. Skomsvold
Thienemann - 978-3-522-18848-7 - 14,00€
Sem und Mo im Land der Lindwürmer

Die Brüder Sem und Mo leben bei ihrer griesgrämigen Tante Tyra. Tagsüber müssen sie in der Stadt nach brauchbaren Metallen suchen, die ihre Tante weiterverkaufen kann, um an Geld zu gelangen. Das Geld allerdings kommt nicht bei den Kindern an. Tante Tyra ist gierig und die Brüder haben es nicht leicht bei ihr. Eines Tages beschließen sie, abzuhauen, denn schlimmer als bei ihrer Tante kann es nirgendwo sonst sein. Allein und verängstigt vernehmen die beiden in ihrer ersten Nacht alleine urplötzlich eine Stimme. Merkwürdigerweise scheint diese Stimme von der kleinen Ratte zu kommen, die vor ihnen sitzt. Sie stellt sich als Schwarzfell vor und erzählt ihnen von ihrem Königreich, dem Land der Lindwürmer. Die Königin, die über dieses Land herrscht, wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind und Schwarzfell lädt die beiden ein, in das Land der Lindwürmer zu reisen. Doch allzu einfach ist es nicht, in dieses Land zu gelangen und Sem und Mo finden sich allzu schnell in einem großen, fantastischen Abenteuer wieder.
Ein wundervoller Roman, mit ganz viel Lesestoff und einem Lindgren-ähnlichen Abenteuer. Große Empfehlung!
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 10 Jahren
Frida Nilsson: Sem und Mo im Land der Lindwürmer
Gerstenberg – 978-3-8369-6149-3 – 22,00€
Sind wir bald da!?!

Jeder kennt es: Man fährt in den Urlaub, die Laune ist gut, das Radio spielt die besten Lieder und dann passiert es: Man kommt aus dem gemütlichen Trott und vorne wird auf die Bremse gedrückt – Stau. Die so schöne und schwungvolle Reise ist nun sterbenslangweilig und zieht sich dahin. In „Sind wir bald da!?!“ geht es genau darum, denn „Kroko, Fuchs und Pfau – alle stehen im Stau!“ Ob wegen eines Unfalls diskutiert wird, die Schlange eine Reifenpanne hat, oder ein Baumstamm auf der Straße liegt: Alle möglichen Gründe für einen Stau sind lustig und gereimt in diesem kleinformatigen Bilderbuch aufgezeigt! Eine schöne Empfehlung für den Zeitvertreib – vielleicht für den nächsten Stau?
Buchtipp von Fanny Berger
Bilderbuch ab 3 Jahren
Horst Hellmeier: Sind wir bald da!?!
dtv – 978-3-423-76559-6 – 12,00€
Pettersson und Findus backen Pfannkuchentorte

Als Nachfolger des beliebten „Pettersson und Findus bauen ein Auto“ gibt es nun die große Aufgabe, Pfannkuchentorte zu machen. Denn Findus feiert einen seinen drei Geburtstage, die er hat. Denn nur einmal im Jahr Geburtstag zu haben, ist ja langweilig. Doch die Not ist groß! Das Mehl ist leer. Als Pettersson sich aufs Rad schwingen will, um einzukaufen, bemerkt er, dass das Fahrrad einen platten Reifen hat. Also muss er sich Werkzeug besorgen. Als wären diese Schwierigkeiten nicht schon genug, reiht sich ein Missgeschick auf das nächste. Wird Findus überhaupt noch einen Bissen seiner geliebten Torte erhalten?
Mit zahlreichen Klappen und Schiebemöglichkeiten wird eine lustige und neue Geschichte von Pettersson und Findus im Pappformat erzählt. Unterhaltsam und einfallsreich wie immer!
Buchtipp von Fanny Berger
Sven Nordqvist: Pettersson und Findus backen Pfannkuchentorte
Oetinger – 978-3-7512-0651-8 – 15,00€
Jürgen Pinguin baut was, was bellt

Jürgen Pinguin ist ein Vogel mit Schnabel und zwei Flügelflossen. Und mit diesen Flügelflossen kann er allerhand anstellen. Vor allem aber kann er mit ihnen basteln: Große und kleine Sachen, lange und runde und schnelle und langsame Sachen. Denn Jürgens Kopf ist voll mit Ideen, die er kleben, schneiden und bauen kann. Jürgen ist sogar so mutig, dass er sich an die Heißklebpistole und die Schere herantraut, obwohl seine Mutter immer eine Geschichte zur Hand – oder Flosse – hat, in der ein Werkzeug eine große und vor allem gefährliche Rolle spielt. Doch Jürgen lässt sich nicht davon beirren, denn er hat eine Idee für sein nächstes Projekt. Ein Hund schwebt ihm vor, mit großer Statur, scharfen Zähnen und einem schönen Fell. Eifrig sucht er sich alle Sachen zusammen; einen großen Karton, eine Dose, einen Schwamm, Schrauben und was man sonst so für einen Hund-Bau benötigt. Heraus kommt Arne, ein Hund, der zwar gefährlich aussieht, aber in Wirklichkeit ganz lieb ist.
Aber ob es Jürgen dann auch schafft, mit Arne eine Runde im Park spazieren zu gehen, ist ein ganz anderes Thema…
Ein lustiges Bilderbuch, aus dem Dänischen übersetzt und ganz neu erschienen.
Buchtipp von Fanny Berger
Bilderbuch ab 4 Jahren
Sabine Lemire: Jürgen Pinguin baut was, was bellt
Klett Kinderbuch – 978-395470-310-4 – 16,00€
Uhuwe liest vor


Jeden Abend, ob warm in eine Decke eingekuschelt, ob mit geschlossenen Augen oder ganz zappelig auf eine Geschichte wartend, sitzen die Tiere unter der großen Eiche, um Uhuwe, dem weisen Uhu, zuzuhören. Denn Uhuwe liest jeden Abend etwas vor. Mit der Brille auf dem Schnabel und einem taktvollen Räuspern sitzt der große Uhu da und lies jedem einzelnen Tier die Post vor, die es erhalten hat. Egal ob Liebesbrief, Kochrezept oder Beschwerde: Die Tiere lauschen ihm gebannt. Und natürlich darf eine Gute-Nacht-Geschichte am Ende nicht fehlen. Als der Uhu eines Abends über den Buchstaben sinniert, erinnert er sich zurück an die Zeit, als er lesen gelernt hat. Und genau an diesem Gefühl, dieser unbekannten, aber aufregenden unterhaltenden Fähigkeit, will er seine Freunde teilhaben lassen. Und so schlägt er vor, den Tieren das Lesen beizubringen. Doch die sind empört und wagen sich nicht aus ihrer Gemütlichkeit heraus – schließlich haben sie ja Uhuwe, der ihnen Tag für Tag vorliest.
Mit einer schlauen List und einer kleinen Portion Heiserkeit geht Uhuwe es dennoch an, die Freuden des Lesens an die Waldtiere zu bringen.
Ein wundervoll sanft illustriertes Bilderbuch zum Thema (Vor-) Lesen, das allen Tierliebhabern eine zusätzliche Freude sein wird!
Buchtipp von Fanny Berger
Bilderbuch ab 4 Jahren
Christelle Saquet: Uhuwe liest vor
Bohem-Verlag – 978-3-95939-237-2 – 18,00€
Nachtspaziergang!


Es ist soweit! Die letzte Zeit vor der Einschulung beginnt und den Kindern der Igel-Gruppe steht noch etwas Großes bevor. Eine Übernachtung im Kindergarten. Ganz schön aufregend. Mit Schlafanzügen, den liebsten Kuscheltieren, warmen Decken und gemütlichen Kissen bepackt geht es am Abend auf in die Kita. Das ist ganz ungewohnt. Alles ist dunkel und im Gebäude ist es aufgeräumt und still. Der ganze Kindergarten nur für die Igel-Gruppe! Bevor es schlafen geht, dürfen die Kinder aber noch mit Frau Ach und Frau Oha auf einen Nachtspaziergang. Und was die Kinder dort erleben, ist aufregend und abenteuerlich…
Buchtipp von Fanny Berger
Bilderbuch ab 4 Jahren
Stefanie Höfler: Nachtspaziergang!
Beltz & Gelberg – 978-3-407-75952-8 – 14,00€
Die Borger

Wer kennt es nicht: Beim Einschlafen knarrt es plötzlich in den Dachbalken, beim gemütlichen Mittagessen stürzt der frisch weggeräumte Kochlöffel aus seiner Halterung oder es ist einfach schon wieder der Zucker schneller leer als erwartet. Bei mir stellte sich der Zuckerdieb als meine jüngere Schwester heraus. Allerdings wird gemunkelt, dass es auch andere Gründe für das Verschwinden mancher Dinge gibt.
Vielleicht wurde ja schon einmal das Wort „Borger“ erwähnt? Nein? Borger – das sind handgroße Menschen, die in verlassenen Mäuselöchern, zwischen Dielenbrettern oder hinter dem Bücherregal leben. Und das heimlich und versteckt. Die Borger sind Menschen, die seit Generationen von eben diesem Leben: Sie borgen sich Dinge aus – sei es ein Stück Radiergummi, eine Haarspange oder eine zerbrochene Sticknadel –, mit nur so wenig, dass es kaum auffällt, bestreiten sie ihr Leben.
Arietty, das vierzehnjährige Borgermädchen, langweilt sich dennoch manchmal. Denn sie ist als einziges Kind doch etwas einsam. Aber dann begeht sie ein großes Tabu: Sie freundet sich mit einem Menschenjungen an und diese Freundschaft bleibt der neugierigen Haushälterin nicht verborgen…
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 10 Jahren
Mary Norton: Die Borger
Fischer-Sauerländer – 978-3-7373-7427-9 – 12,90€