Kinderbuch
Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben
Der Winter hat Stockholm fest im Griff als in dem Waisenhaus, in dem Mika schon ihr ganzes Leben verbracht hat, nachts ein Baby abgegeben wird. Ein neues Kind ist an so einem Ort nichts Ungewöhnliches im Jahr 1880. Doch die Ankunft des neugeborenen Mädchens setzt Ereignisse in Gang und plötzlich befindet Mika sich dank ihrer besonderen Beobachtungsgabe mitten in den Ermittlungen zu einem Kriminalfall, der eigentlich aufgeklärt sein sollte…
Armut, Hunger, eisige Kälte und die Morde des sogenannten Nachtraben machen dieses eindringlich geschriebene Buch zu einem echt spannenden Krimi.
Kinderbuch ab 12 Jahren
Johan Rundberg: Mika Mysteries
Magellan Verlag 978-3-7348-4764-6 17€
Buchtipp von Lena Etzold
Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden
Anstatt Fußball zu spielen oder ein Instrument zu lernen, betreibt Henry ein ganz außergewöhnliches Hobby: Egal ob ein Glas voller Knöpfe, ein Gebiss, das vor dem Altenheim liegt, oder eine vermisste Katze – Henry macht sie zu seiner Beschäftigung. Der neunjährige Junge hat sich in den Kopf gesetzt, alles, was verloren ist, wieder den Menschen zurückzubringen, denen diese Dinge abhandengekommen sind. Und das ist gar nicht so einfach, wie man denkt. Denn wenn dieses Glas voller Knöpfe ohne Anhaltspunkte auftaucht, ist es erst einmal schwierig, den ehemaligen Besitzer zu finden.
Doch Henry hat nicht nur Talent im Aufspüren, sondern auch Unterstützung von seiner Freundin Pippa, die ganz neu in eine Wohnung unter ihm gezogen ist.
In einem detektivischen, herzerwärmenden Abenteuer finden sie heraus, wieso es Henry so wichtig ist, verlorene Sachen an ihre rechtmäßigen Plätze zurückzubringen. Und ebenso entdecken sie, wie wichtig Freundschaft sein kann und was Zusammenhalt bedeuten kann.
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 8 Jahren
Maja Konrad: Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden
Carlsen – 978-3-551-55842-8 – 12,00€
Lisa mit einem Herz drum rum
Lisa weiß, dass sie anders ist. Anstatt für Jungs interessiert sie sich für Kaninchen und Zahlen. In der Schule spricht sie nicht, nur zu Not mit ihrer Zwillingsschwester Vera. Und Vera, die will nicht verstehen, dass Lisa es ausgerechnet mit den so einfachen Dingen so schwer haben kann. Ihre Mitschüler nennen sie schon den „stummen Diener“, benannt nach dem tragbaren Kleiderständer, der in ihrem Klassenzimmer steht. Und ausgerechnet dann müssen auch noch die beiden beliebtesten Mädchen der Klasse in dem Schulheft von Jonas eine peinliche Kritzelei finden: Lisas Namen, mit einem krakeligen Herz umrandet. Natürlich stürzen sich alle auf diese Neuigkeiten, denn dass Jonas, der Mädchenschwarm, gerade die stille und stumme Lisa so sehr zu mögen scheint, ist skandalös. Lisa, ohne Unterstützung von Vera oder anderen Kindern, sieht sich einer höhnischen und spottenden Gruppe gegenüber und vergräbt sich und ihre Gedanken in die Zahlen.
Einzig die Theorie des vor achthundert Jahren lebenden Wissenschaftlers und Mathematikers Leonardo Fibonacci halten sie über Wasser. Dieser hatte ebenfalls einen ganz besonderen Bezug zu Zahlen und Kaninchen, genau wie Lisa. Zusätzlich wird sie dann doch abgelenkt durch ihre Gedanken an Jonas. Denn aus welchem Grund sollte er ihren Namen mit Herz in seinem Heft stehen haben? Ausgerechnet Jonas, den Lisa schon seit Kindergartentagen kennt und der sie irgendwie zu verstehen scheint. Aber natürlich könnte dieses Herz auch Teil eines erneuten üblen Streichs sein, den die Klasse ihr spielt. Aber genau dies herauszufinden, ist leichter gesagt, als getan. Vor allem mit der Hilfe ihrer Eltern und ihres Kaninchens Hypatia – benannt nach einer in der Antike bekannten Mathematikerin und Philosophin – muss Lisa versuchen, über ihren eigenen Schatten zu springen und die Wahrheit zu erkunden.
Kjersti A. Skomsvold schreibt mit einer einzigartigen Erzählweise aus der Sicht eines ebenso einzigartigen jungen Mädchens. In Norwegen als eine der wichtigsten Gegenwartsautorinnen bekannt, schafft sie es auch in diesem Roman, Lisas Gefühle, Gedanken, Handlungen und Vorstellungen auf eine unglaublich einfühlsame und berührende Art zu beschreiben. Klare Leseempfehlung!
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 9 Jahren
Kjersti A. Skomsvold
Thienemann - 978-3-522-18848-7 - 14,00€
Die Borger
Wer kennt es nicht: Beim Einschlafen knarrt es plötzlich in den Dachbalken, beim gemütlichen Mittagessen stürzt der frisch weggeräumte Kochlöffel aus seiner Halterung oder es ist einfach schon wieder der Zucker schneller leer als erwartet. Bei mir stellte sich der Zuckerdieb als meine jüngere Schwester heraus. Allerdings wird gemunkelt, dass es auch andere Gründe für das Verschwinden mancher Dinge gibt.
Vielleicht wurde ja schon einmal das Wort „Borger“ erwähnt? Nein? Borger – das sind handgroße Menschen, die in verlassenen Mäuselöchern, zwischen Dielenbrettern oder hinter dem Bücherregal leben. Und das heimlich und versteckt. Die Borger sind Menschen, die seit Generationen von eben diesem Leben: Sie borgen sich Dinge aus – sei es ein Stück Radiergummi, eine Haarspange oder eine zerbrochene Sticknadel –, mit nur so wenig, dass es kaum auffällt, bestreiten sie ihr Leben.
Arietty, das vierzehnjährige Borgermädchen, langweilt sich dennoch manchmal. Denn sie ist als einziges Kind doch etwas einsam. Aber dann begeht sie ein großes Tabu: Sie freundet sich mit einem Menschenjungen an und diese Freundschaft bleibt der neugierigen Haushälterin nicht verborgen…
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 10 Jahren
Mary Norton: Die Borger
Fischer-Sauerländer – 978-3-7373-7427-9 – 12,90€
Motte und die Metallfischer
Man stelle sich die Schätze vor, die in den träge fließenden Kanälen warten könnten, während sich das Wasser durch die Stadt schlängelt. Einst prächtige Schlüssel, die von versteckten Schatzkisten sprechen. Münzen, an denen bereits verflossene Wünsche hängen.
Und genau diese Art von Schätzen faszinieren Motte. Die Ruhe und das Alter, das sie ausstrahlen, fernab von der schrillen Mutter, ihrer aufgesetzten Fröhlichkeit und den zu pompösen Kleidern. Da die aufgesetzte Stimmung ihrer Mutter ihr zu Hause abermals zu viel wird, flüchtet Motte sich an die Kanäle, an denen die Luft nicht allzu flau zu sein scheint. Dort lernt sie die „Metallfischer“ kennen. Menschen, die mit dicken Handschuhen, einem langen Seil und einem schweren Magneten an den Kanälen stehen und nach genau diesen Schätzen suchen. Fasziniert darf Motte einem jener Fischer beim Angeln zusehen, und als sie sogar selbst einmal den Magneten ins trübe Wasser werfen darf und sie ihre ersten eigenen Fundstücke von der Angelleine pflückt, hat sie der Ehrgeiz gepackt: mit ihrem letzten Taschengeld kauft sie sich einen eigenen Magneten. Motte hat schon bald den Kniff raus: wie weit sie den Magneten ins Wasser schleudern muss, ob sie Wellen miteinberechnen muss, oder wo sie sich vor Seegras hüten soll. Trotz der vehementen Gegenwehr ihrer Mutter zieht Motte schon bald Metall nach Metall heraus und darf sogar nach einigen wenigen Tagen bereits ihren eigenen Bereich am Kanal einnehmen. Ausgerechnet an ihrem Platz sind vor kurzem Algen und Schlamm entfernt worden und der Anleger wurde an dieser Stelle schon seit Jahren nicht mehr beangelt.
Als Motte mit einem lauten „Klonk“ auf einen Schatz stößt, mit dem sie niemals gerechnet hätte, wird sie in ein großes Abenteuer verwickelt. Denn sie entdeckt ein echtes U-Boot. Und die Regel der Metallfischer lautet: Wer den Gegenstand angelt, darf ihn behalten.
Doch wieso hat ausgerechnet der fiese Millionär Bolwerd ein Auge auf ihren Schatz geworfen? Und was hat der geheimnisvolle Knopf im U-Boot zu bedeuten, der wie eine Sonne geformt ist?
Eine ungewöhnliche und aufregende Geschichte in einem alternativen Amsterdam beginnt…
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 10 Jahren
Sanne Rooseboom: Motte und die Metallfischer
Magellan - 978-3-7348-4753-0 - 18,00€
Das neue GREGS TAGEBUCH ist da!
Der 19. Band der schrägen und humorvollen Reihe "Gregs Tagebuch" ist erschienen und bei uns erhältlich! Greg steckt nämlich - wie der Titel "So ein Schlamassel!" es bereits ankündigt. Denn anstatt die Ferien so verbringen zu können, wie Greg es sich wünscht, muss er den Urlaub mit der gesamten Familie verbringen - inklusive Oma. Das geht gar nicht. Doch Greg verwandelt diese öden Tage in ein großes Abenteuer, denn es drohen uralte Familiengeheimnisse aufzufliegen. Die Spannung zeigt sich auch in der Laune der anderen und der Urlaub ist plötzlich in Gefahr. Kann Greg die Stimmung noch retten und die Familie wieder einen?
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 10 Jahren
Jeff Kinney: Gregs Tagebuch 19: So ein Schlamassel!
Baumhaus – 978-3-8339-0921-4 – 16,00€
Martin & Jack - Von Hundebesitzern, Katzenjägern und der Suche nach dem Glück
Schweden, ca. 1910:
Martin wächst als Mündel eines hartherzigen Bauern auf einem Hof auf. Dort muss er schwere Arbeit leisten und wird dennoch immer von seinem Vormund, Pär Pärsson, angetrieben. Nur ein Brief seines Vaters, von dem Martin als Kleinkind bei einem Waisenhaus abgegeben worden war, hält den Jungen davon ab, zu rebellieren. Mit siebzehn Jahren, so verspricht es der Bauer, werde er den Brief gemeinsam mit Martin lesen und die Geschichte über seinen Vater enthüllen. Auf dem Hof lebt ebenso Jack, ein älterer Hund, der es liebt, Zeitungsausschnitte zu sammeln und unter der Treppe auf einer alten Decke zu schlafen. Es wird immer klarer, dass er nicht mehr in der Lage ist, den harten Anforderungen des Bauern gerecht zu werden. Als ihm eines Tages ein großer Fehler passiert, platzt Pär Pärsson der Kragen und er jagt Jack vom Hof.
Doch dann geschieht das, was das ganze große Abenteuer um Martin und Jack erst ins Rollen bringt: In der Nacht verabschiedet sich der Hund heimlich von Martin und eröffnet ihm, dass sein Vormund ihn all die Jahre betrogen habe. Der Brief, den sein Vater geschrieben haben soll, beinhalte nichts Weiteres als eine Anweisung eines Tierarztes. Keine Worte von Martins Vater, keine Verbindung zu dessen Familie. Martin ist entrüstet und enttäuscht. Betrogen von der Person, der er anvertraut worden war, packt er kurzerhand seine wenigen Habseligkeiten und beschließt, sich Jack anzuschließen, um den Hof zu verlassen. Glücklicherweise wird schnell klar, dass Jack Martins Vater von der ersten und einzigen Begegnung wiedererkennen könnte. Ein großartiges Abenteuer voller Freundschaft und Spannung beginnt, das noch heikler zu werden scheint, als Martin und Jack ihre Gesichter als Fahndungsbilder auf einer Zeitung sehen.
Die Autorin Frida Nilsson hat mit dieser Geschichte für Lesende ab elf Jahren ein wundervolles Abenteuer geschrieben. Ihr unverwechselbarer Schreibstil gemischt mit sprechenden Hunden, mutigen Kindern und interessanten Protagonisten zieht sofort in den Bann.
Buchtipp von Fanny Berger
Buch ab 11 Jahren
Frida Nilsson: Martin & Jack – Von Hundebesitzern, Katzenjägern und der Suche nach dem Glück
Gerstenberg – 978-3-8369-6276-6 – 22,00€
Wir sind (die) Weltklasse
Adam ist neu aus Polen nach Deutschland gezogen. In seiner neuen Schule findet er schnell Anschluss, schließlich ist jeder von irgendwoher. Oder wie seine persische Klassenlehrerin Frau Meister sagt: „Mit uns kann man eine Weltreise machen. Auch ohne dass man vor die Tür geht“.
Frau Meister hat sowieso die großartigsten Ideen. Zum Beispiel einen riesigen Stegosaurier zu bauen.
Ob turbulenter Museumsausflug mit Mäuseheld, gruselige Übernachtungsparty, Chaos beim Schulfest – mit Adam und seinen Freunden aus der Igelklasse wird es nie langweilig.
Willkommen in der weltbesten Klasse! Dieses Buch ist unglaublich witzig und warmherzig, ich habe es in einem Rutsch verschlungen und mich köstlich amüsiert.
Start einer neuen Reihe von Tanya Lieske und Sybille Hein für Kinder ab 8 Jahren, auch prima zum Vorlesen geeignet - divers, lebendig und alltagsnah
978-3-446-27924-7 Hanser Verlag 15,00€
Salah Naoura – Die Insel der Smartphone-Waisen
Endlich das zweite (unabhängig lesbare) Abenteuer der cleveren Smartphone-Waisen!
Voller Vorfreude reisen die sechs Kinder samt Waisenhaus-Chefin Marla und Katze Madame (wussten Sie, dass alle Bengalen Katzen gesiezt werden und sogar ihre eigenen Kinder siezen?) in den beschaulichen Badeort Costello um ihren Urlaub am Meer zu verbringen. Doch schnell werden sie in einen millionenschweren Betrugsfall verwickelt und legen sich mit der knallharten Violetta Vendetta und ihren fiesen Söhnen an. Auch ansonsten scheint in diesem Badeort so einiges nicht zu stimmen…
Salah Naoura hat sich mit diesem rasanten, James Bond würdigen Krimi voller Humor und Tiefgründigkeit wieder einmal selbst übertroffen! Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen und kann es wirklich nur JEDEM ab 8 Jahren an Herz legen.
Buchtipp von Jule Petri
Kinderbuch ab 8 Jahren
Salah Naoura: Die Insel der Smartphone-Waisen
Carlsen Verlag – 978-3-551-55777-3 – 13,00€
Miles & Niles
Miles kann schon, seitdem er eingeschult wurde, die Finger nicht von frechen Streichen lassen. An seiner Schule ist er bekannt dafür, der beste Trickser im Umkreis zu sein. Doch dann eröffnet ihm seine Mutter, dass sie umziehen müssen. In ein kleines Kaff. Voller Kühe. Schlimmer hätte es nicht kommen können. Oder doch? Denn an seinem ersten Tag an der neuen Schule, dem Tag, der so wichtig ist, um sich vor den anderen Kindern zu behaupten, stellt sich heraus, dass die Schule bereits einen Trickser hat. Und dieser Trickser, Niles, ist ein Meister seines Faches. Schafft Miles es, sich gegenüber seinem Konkurrenten zu behaupten?
Sehr lustig zu lesen, mit vielen Bildern und Streichanleitungen! Der erste Band eines frechen Vierteilers!
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 10 Jahren
Jory John, Mac Barnett: Miles & Niles – Hirnzellen im Hinterhalt
Cbt – 978-3-570-31283-4 – 9,00€