Jugendbuch
Die Perlenjägerin
Kai und Kishi haben eine äußerst innige Beziehung zueinander. Die beiden Zwillingsschwestern haben fest vor, in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten und den Beruf der Perlentaucherinnen weiter am Leben zu erhalten. Doch an dem Tag, an dem es Kai das erste Mal erlaubt wird, allein zum Meeresgrund abzutauchen, geschieht etwas schreckliches: Kai muss zusehen, wie Kishi von dem legendären Geisterwal Bakekujira verschluckt wird und nicht mehr aufzufinden ist.
Für Kai bricht eine Welt zusammen. Noch nie war sie so lange und so weit entfernt von ihrer Schwester. Auf ihrer verzweifelten Suche erhält sie unerwartete Unterstützung vom Drachengott und der Göttin der Perlentaucherinnen, Benzaiten. Diese erzählen Kai von der Kraft der geheimnisvollen Perle der Fuchsdämonin, und geben ihr die Aufgabe diese zu finden – im Tausch gegen ihre Schwester.
Natürlich willigt Kai sofort ein, egal, welchen Gefahren sie auch entgegenblicken muss.
Ein großes Abenteuer beginnt, das Kai schnell bis über ihre Grenzen hinauszwingt.
Erstauflage mit bezauberndem Farbschnitt!
Buchtipp von Fanny Berger
Jugendbuch ab 12 Jahren
Miya T. Beck: Die Perlenjägerin
Knesebeck – 978-3-95728-767-0 – 18,00€
POPCORN Süß-Salzig
Phil wurde von seiner Freundin verlassen. Um sie zurückzuerobern, möchte er sich eine Fake Freundin zulegen damit seine Ex eifersüchtig wird. Er und seine Kumpel erstellen eine statistische Auswertung über die Qualitäten aller Mädchen in der Stufe und die Wahl fällt auf Ruby. Diese kennt als Tochter einer erfolgreichen Autorin von heißen Liebesromanen diese Konstellation aus unzähligen Büchern und lässt Phil eiskalt abblitzen. Doch dann stolpert sie gemeinsam mit Phil in ein Klischee nach dem andern… Wird es ein HAPPY EVER AFTER geben?
Ich hatte einen großen Spaß mit „Popcorn süß-salzig, Ruby ist sympathisch, schlagfertig und einfach nur cool. Ein tolles, intelligentes und sehr, sehr lustiges Young-Adult Buch für Leser*innen ab 15. Unbedingte Leseempfehlung von Jule Petri!!
Der Tunnelbauer
Berlin 1961: Es könnte das beste Jahr seines Lebens werden. Achim hat das Abitur in der Tasche und einen Studienplatz gesichert und außerdem scheint sich Chris, die beste Freundin seiner Schwester, für ihn zu interessieren.
Doch ganz unerwartet ändert sich alles; Lampe, ein guter Freund Achims, verschwindet spurlos und man munkelt von einer Verhaftung. Von heute auf morgen wird eine Mauer gezogen und das DDR-Regime überwacht alle, die sich auch nur im Entferntesten gegen die Politik stellen wollen. Durch einen gefälschten Pass schafft es Achim, aus der DDR zu fliehen – weg von Chris, seiner Familie und seinen Freunden. Aber er will so schnell nicht aufgeben und engagiert sich als Fluchthelfer, um Menschen helfen zu können, aus der DDR zu entkommen. Doch die Schlinge der Stasi zieht sich immer enger um ihn. Als der Druck zu groß wird und immer mehr Mithelfende verhaftet werden, beschließt Achim mit einer Gruppe aus zwanzig Leuten, einen Tunnel zu bauen – von West- nach Ostberlin. 145 Meter lang muss er werden und unter keinen Umständen darf von den Plänen etwas an die Außenwelt gelangen. Die Hoffnung, Chris und seine Familie eines Tages wiederzusehen, treibt ihn an, trotz immer wieder kehrender Schicksalsschläge.
Ein unfassbar packender Roman, den ich schnellstens verschlungen habe. Als eine Person, die nur von Eltern und Bekannten vom „Westen und Osten“ gehört hat, ließ mich diese Erzählung in die damalige Zeit eintauchen und die Zustände und Gefühle von diesen Jugendlichen hautnah miterleben. Viele kleine Details über das Leben in der DDR, die Sprache und politischen Einflüsse habe ich als sehr interessant empfunden und durch Maja Nielsens Schreibstil konnte ich mich ganz in diese Geschichte einfühlen.
Die Geschichte beruht auf den wahren Erlebnissen von Joachim Neumann.
Eine ganz, ganz große Empfehlung!
Buchtipp von Fanny Berger
Jugendbuch ab 13 Jahren
Maja Nielsen: Der Tunnelbauer
Gerstenberg – 978-3-8369-6230-8 – 14,00€
Die Silbermeer Saga
Die beiden Geschwister Edda und Tobin leben in einem kleinen abgelegenen Fischerdorf. Jedes Jahr in den Kaltwochen, den dunkelsten Wochen des Jahres, verschwindet ein Kind aus dem Dorf. Und ausgerechnet dieses Mal ist es Tobin. Eddas kleiner, noch so junger Bruder Tobin. Das einzige, was ihr von ihm geblieben ist, ist eine nachtschwarze Krähenfeder. Voller Wut über die Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit der Dorfbewohner begibt sich Edda auf die Suche, denn üblicherweise sucht niemand nach den verschwundenen Kindern der Kaltwochen. Das Meer ist feindlich und voller magischer Kreaturen und Gefahren. Doch für ihren Bruder überwindet Edda ihre Ängste. Denn irgendwo im Inselreich gibt es den König der Krähen, der die verlorenen Kinder bei sich haben soll.
Ein gewaltiger phantastischer Roman, der an nordische Sagen erinnert. Katharina Hartwell hat einen ganz eigenen, fesselndes Schreibstil, mit bildgewaltigen Beschreibungen, der sich durch die drei Bücher der großen Trilogie durchzieht!
Jugendbuch ab 14 Jahren (auch sehr empfohlen für erwachsene Leser:innen)
Katharina Hartwell: Die Silbermeer Saga: Der König der Krähen (Band 1)
Loewe, 19,95€, 978-3-7432-0366-2
Ende Juli, Anfang August
Drei Jahre ist es schon her. Drei Jahre ohne ihre zweite Hälfte, voller Hoffnung, voller Zweifel. Julis Zwillingsschwester, Mira, die vor drei Jahren im Meer verschwunden ist und einfach nicht wieder auftaucht. Julis Eltern, die alles daransetzen, den Alltag wieder Alltag sein zu lassen und versuchen, jede noch so kleinste Erinnerung an die verlorene Tochter zu unterdrücken. Und dann ist da Juli. Jeden Tag geht sie an den Strand, in der Hoffnung, dass Mira noch leben und zu ihr zurückkehren könnte. Wie soll sie weitermachen, wenn Mira doch noch am Leben sein könnte? Doch anstelle ihrer Schwester zieht sie eines rauen Sommertages einen Jungen aus den Wellen. Einen Jungen ohne Gedächtnis. Was, wenn er ihre Schwester kennen könnte? Einen Weg zu ihr? Einen Hinweis hätte?
Juli tauft ihn August, wie der Monat, in dem er gerettet wurde. Trotz Besuchsverbot besucht Juli ihn im Krankenhaus. Wieder und wieder. Denn August hat einen Schimmer in den Augen, der Juli hoffen lässt. Als August eines Tages ein portugiesisches Lied wiederzuerkennen glaubt, das er im Fernsehen hört, steht der Beschluss fest:
Die beiden machen sich mit einem gestohlenen Auto auf den weiten Weg von Sylt in Richtung Portugal, um seinen Erinnerungen nachzujagen. Aber so ganz allein mit nur vierzig Euro im Portemonnaie und kaum mehr Proviant als einer Packung Kaugummis lässt es sich nur schwierig reisen. Deswegen ist es umso schöner, dass Juli und August auf der langen Reise den unterschiedlichsten Menschen begegnen, die ihnen sowohl auf der langen Strecke nach Portugal als auch mit ihren ganz persönlichen Problemen weiterhelfen.
Kristina Magdalena Henn hat einen wunderschönen abenteuerlichen Sommerroman verfasst, der eine unterhaltsame Verbindung zwischen dem Zauber der ersten zarten Liebe und der ereignisreichen Reise zieht. Lesende ab dreizehn Jahren dürfen sich hineingezogen fühlen in die Welt von Julis wechselhaften Emotionen, in der sie hin und her gerissen ist zwischen der Trauer und der Hilflosigkeit um ihre Schwester und zwischen dem Wunsch und dem Ehrgeiz, August so zu helfen, wie auch ihrer Schwester hätte geholfen werden können.
Jugendbuch ab 13 Jahren
Kristina Magdalena Henn: Ende Juli, Anfang August
magellan, 17,00€, 978-3-7348-5072-1
Fred und ich
Ein Schritt, atmen. Zwei Schritte, atmen. Unter dem schweren Hammer bricht die dünne Eisschicht sofort. Selbst das Stechen des eiskalten Wassers in den Waden wirkt feierlich.
Der Junge, der hinter Anni am Ufer steht, scheint diese besondere Stimmung zu begreifen. Er ist das erste Mal an diesem Februarmorgen ruhig.
Nach den vielen Wochen des Trainierens unter dem kalten Duschwasser hat Anni es nun endlich getan: Eisbaden. Das soll die Abwehrkräfte stärken, sagt man.
Schon am nächsten Morgen sehen die beiden sich wieder. Unabgesprochen treffen sie sich zur gleichen Zeit wie am Morgen davor noch vor der ersten Schulstunde am See. Kurzerhand taucht Fred mit Anni zusammen in das eisige Wasser. Die beiden nähern sich an, behutsam, und Anni erfährt, dass Fred trans ist.
Von jetzt auf gleich muss sie sich mit einem ihr völlig unbekannten Thema befassen. Doch nach einer anfänglichen Recherche im Internet weiß sie, dass auch falsche Fragen Fred verletzen können.
Innerhalb einer kurzen Woche lernen Anni und Fred sich kennen und verstehen. Vor allem bei den morgendlichen Gesprächen am See, aber auch in der nach Sachertörtchen duftenden Bäckerei.
Viel zu schnell geht die Woche vorbei und Fred, der nur ein Praktikum in dem kleinen Dorf macht, muss wieder nach Berlin reisen.
Ein wundervoller, kurzer und erfrischender Roman mit authentischen Protagonist:innen, deren Beziehung auf eine warmherzige Weise dargestellt wird. Freds Konflikt mit sich selbst und mit Personen aus seiner Umgebung stehen nicht überspitzt im Raum, sondern fügen sich – auch durch Annis Umgang mit seinen Gefühlen und Unsicherheiten – ganz natürlich in die Geschichte ein. Ganz nebenbei lernen Lesende, auch durch Annis Unerfahrenheit, wie viel es einem Menschen bedeuten kann, so angenommen zu werden, wie man ist und wie man sein will. Und, dass die Liebe keine Grenzen kennt – ganz unabhängig vom Geschlecht.
Lena Hach gelingt es, in ihrem Roman Themen wie Freundschaft, Ängste, Identitätsfindung, Tod und die erste Liebe zu einer leicht zugänglichen Geschichte zu verbinden, die mit viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl geschrieben wurde und einen großen Nachhall hinterlässt.
Buchtipp von Fanny Berger
Buch ab 11 Jahren
Hach: Fred und ich – Beltz – 12,00€
Ein Lied für Blue
Iris hat es nicht leicht auf ihrer Schule. Das Gefühl, von anderen nicht verstanden zu werden, begleitet sie Tag für Tag. Denn Iris ist gehörlos und eine der wenigen Kinder, die sich ohne Gehör im Unterricht zurechtfinden müssen. Und leider machen ihr diverse Mitschülerinnen und Lehrer das Leben nicht leichter. Ihr Gedicht, das sie im Englischunterricht geschrieben hat, erhält sie rot durchgestrichen wieder zurück. Natürlich, gereimt war es in diesem Sinne nicht. Doch wie sie es früher immer mit ihrem Großvater gemacht hatte, reimten sich die Wörter und Sätze so aufeinander, dass die Hände, die die Gebärden ausführten, immer die gleiche Form behalten mussten. Doch Iris‘ Lehrerin hat keine Augen für eine solche Kunst.
Und so vereinsamt Iris immer mehr, obwohl sie umgeben ist von unzähligen anderen Schülern. Im Biologieunterricht ändert sich plötzlich alles. Die Kinder schauen einen Film über den Bartenwal „Blue 55“, der sich von seinen Artgenossen unterscheidet. Blue singt auf einer höheren Frequenz als die anderen Wale, die ihn zwar hören, aber nicht verstehen können.
Iris fühlt sich sofort mit dem Tier verbunden. Endlich ist sie nicht mehr die Einzige, die sich unverstanden fühlt. Zu Hause lässt sie der Gedanke an den Wal nicht mehr los und schnell stößt sie auf eine Karte, die die Schwimmroute von Blue zeigt.
Schon bald hat sie einen Plan entwickelt. Iris möchte Blue unbedingt treffen. Gemeinsam mit ihrer Großmutter heckt sie einen waghalsigen Plan aus, der sie mit einem Kreuzfahrtschiff bis nach Alaska bringen soll – und dass, obwohl sich Iris im Unterricht und die Großmutter im Seniorenheim befinden sollten. Und das Beste: Iris komponiert ein Lied für Blue, das auf der Frequenz des Wales erklingt und ihm zeigen soll, dass er nicht allein ist.
Lynne Kelly schafft es wundervoll, die packende Geschichte von Iris, Blue und ihrer Großmutter mit aufklärendem Inhalt zum Thema Gehörlosigkeit und Meeresbiologie zu verbinden und schürt die Neugierde auf das Buch. Das wohl einfühlsamste und herzerwärmenste Jugendbuch der letzten Jahre, das den Leser schon auf den ersten Seiten in seinen Bann zieht.
Buchtipp von Fanny Berger
Jugendbuch ab 11 Jahren
Kelly: Ein Lied für Blue; WooW Books; 18,00€
Die Rebellen von Salento
Der Sommer nähert sich mit großen Schritten und die Kinder der italienischen Ortschaft Pagliarano fiebern den Ferien entgegen. Der Unterricht in den Klassenzimmern wird zur lästigen Pflicht und der Schatten unter den Olivenbäumen eine wohltuende Ausrede, um den lästigen Geschichtsstunden fernzubleiben. Da kommt es den Kindern nur Recht, dass sie an einem heißen Sommertag eine Kiste in der geheimen Hütte hinter dem Gutshaus von Paolos Familie entdecken. Zwar beinhaltet die Kiste kein Gold, Silber oder andere große Schätze, doch neben einer alten, zerschlissenen Weste und einem Filzhut finden die Kinder einen Brief des Ururururgroßvaters von Paolo. Der Brief entpuppt sich als Artefakt aus dem Jahr 1861. In diesem Dokument sagt sich Paolos Vorfahr mitsamt des Guts von dem kurz zuvor ausgerufenen „Königreich Italien“ los und erklärt das Gelände der Casa Vulía zu einem unabhängigen, autoritären Staat. Begeistert greifen die Kinder die Idee auf und der alte Filzhut wird schnell umgewandelt in die Krone des Monarchen. Denn „Der freie Staat der Kinder“ soll ein Reich sein, losgelöst von Italien, in dem kein Erwachsener das Sagen hat.
Mit Eifer sind die Kinder dabei, eine Regierung zu bilden, Gesetze festzulegen, Grenzen zu ziehen und eine eigene Währung zu erstellen. Doch im Ort gibt es einen Mann, dem dieses Vorhaben ein Dorn im Auge ist: Bürgermeister Palama hat große Pläne für das Grundstück des Gutshauses und möchte es für sich beanspruchen .Die Lage spitzt sich zu, als diese grundverschiedenen Grundgedanken kollidieren.
Kann der gierige Bürgermeister ein Gelände für sich beanspruchen, das sich vom italienischen Staat losgesagt hat? Und ist diese Lossagung überhaupt rechtmäßig? Und wie stehen die Eltern der Kinder zu dem ganzen Vorhaben? In sommerlicher Idylle zeigt der Roman jungen Lesern spielerisch die Ansätze einer Staatsgründung und die Verantwortung, die dieser Schritt mit sich trägt. Er stellt eine wunderbare Verbindung zwischen der Naivität der Kinder und den Verpflichtungen der Erwachsenenwelt her.
Buchtipp von Fanny Berger
Kinderbuch ab 10 Jahren
Morosinotto – Die Rebellen von Salento
Thienemann; 15,00€
Tage der Mondschnecke
Um für die Schule ein paar Extrapunkte zu sammeln, wollen Lucy und Fred zusammen in den Sommerferien einen Naturführer über die Tiere ihrer Heimat erstellen. Die einzige Bedingung ist, dass sie die Tiere selbst gesehen haben müssen. Als eines Tages ein riesiger Hai an den Strand gespült wird, ist das natürlich ein echtes H(a)ighlight! Als der Hai am nächsten Tag jedoch plötzlich verschwunden ist, ist vor allem Freds Neugier geweckt. Die beiden wollen unbedingt herausfinden, wo der Hai herkam und was es mit den seit einiger Zeit zunehmenden Hai-Sichtungen auf sich hat.
Durch die Arbeit an dem Naturführer kommt Lucy auch ihrer verstorbenen Mutter näher, die als Meeresbiologin vor allem Haie erforscht hat und sogar mit ihnen geschwommen ist. Je mehr Lucy über die Haie erfährt, desto näher scheint sie auch ihrer Mutter zu kommen. Ein dramatischer Unfall überschattet den Sommer, doch indem sie sich mit der Vergangenheit beschäftigt, lernt Lucy ihre Mutter besser kennen und beginnt, die Faszination für das Erforschen der Haie zu teilen.
Mit wunderschönen Illustrationen ausgestattet erzählt das Buch einfühlsam eine Geschichte über Freundschaft, Verlust und Zusammenhalt – vom Loslassen und neu Finden. Berührend und voller Hoffnung begleiten wir Lucy auf ihrer Suche nach dem Geheimnis der Haie.
Buchtipp von Helena Flenner
Ab 11 Jahren
Kate Allen: Tage der Mondschnecke, Woow Books, 18,00 €
Die Suche nach Paulie Fink
Caitlyn hat sowieso schon keine Lust, mit ihrer Mutter aus New York ins öde Vermont zu ziehen – und dann muss sie auch noch auf die örtliche Dorfschule gehen, wo Ziegen hüten scheinbar zum Alltag gehört und ihre ganze Klasse aus nur 11 Kindern besteht. Als sie an ihrem ersten Schultag an der Mitchell die Klasse betritt, sind die Mitschülerinnen und Mitschüler verwirrt – sie ist nicht Paulie Fink, den offenbar alle erwartet haben. Wer ist dieser mysteriöse Paulie Fink und warum finden alle ihn so toll, dass sie von nichts anderem reden?
Paulie kommt jedenfalls nicht mehr, es ist, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Zuerst denken die Kinder, es sei wieder einer von Paulies legendären Streichen, doch er bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Nach einem Monat ohne Paulie beschließen die Schüler, dass ein Ersatz hermuss – in guter alter Castingshow-Manier starten sie den Wettbewerb „Mitchell sucht den neuen Paulie Fink“. Die Kinder müssen in verschiedenen Wettbewerben gegeneinander antreten, zum Beispiel einen ganzen Tag lang wie Shakespeare reden. Und die Jurorin? Das soll Caitlyn sein. Mit jeder neuen Aufgabe versucht Caitlyn, eine Person, die sie nie getroffen hat und nur aus Erzählungen kennt, besser zu verstehen.
In abwechselnden Kapiteln zwischen der eigentlichen Geschichte und Interviews mit den Schülern erzählt das Buch, wie Caitlyn sich langsam in die Klasse integriert, gemeinsam neue Abenteuer erlebt und Freundschaften geschlossen werden, sodass sich am Ende die Frage stellt: Brauchen wir überhaupt einen neuen Paulie Fink? Ist nicht jeder auf seine Weise unersetzbar? Und plötzlich taucht auch der echte Paulie wieder auf – dann, als die anderen es am wenigsten vermuten …
Buchtipp von Helena Flenner
Ab 11 Jahren
Ali Benjamin: Die Suche nach Paulie Fink, Hanser, 18,00 €